Malory by 01. Das Geheimnis ihrer Liebe

Malory by 01. Das Geheimnis ihrer Liebe

Autor:01. Das Geheimnis ihrer Liebe [Liebe, 01. Das Geheimnis ihrer]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-01-24T16:50:35+00:00


20.

Reggie sah aus dem Fenster der Kutsche, aber das einzige, was sie erblickte, war ihr eigenes Spiegelbild. Sie errötete, als ihr Magen vor Hunger knurrte, aber sie sah Nicholas nicht an, um sich davon zu überzeugen, ob er es gehört hatte oder nicht. Er saß ihr in der plüschgepolsterten Kutsche gegenüber, die sein Wappen trug.

Die Innenbeleuchtung war schon vor zwei Stunden angezündet worden, aber sie hatten immer noch nicht angehalten, um in einem Gasthaus zu Abend zu essen. Und trotz ihres Hungers wollte sie verdammt sein, wenn sie ihn darum bat.

Den Hochzeitsgästen war bei den Malorys ein üppiges Mittagessen vorgesetzt worden, aber Reggie war nicht dort gewesen. Nicholas hatte sie von der Kirche aus direkt nach Hause gebracht und sie beauftragt, das Nötigste, was sie für eine Nacht brauchte, in eine Tasche zu packen und anzuordnen, daß ihre übrige Habe nach Silverley geschickt würde. Sie waren schon losgefahren, als die Gäste eintrafen.

Er hatte sie den ganzen Nachmittag über und bis in den Abend hinein in der Kutsche sitzen lassen, ohne Rast zu machen, aber ihr war nicht danach zumute, sich zu beklagen. Nicht jetzt, als er ihr so gedankenverloren gegen-

übersaß und nie auch nur in ihre Richtung sah. Seit der Abfahrt aus London hatte er kein Wort mit ihr gesprochen.

Er war verheiratet und wütend darüber. Nun, damit hatte sie ja schließlich gerechnet. Aber es müßte doch ein gutes Zeichen sein, daß er sie auf seinen Landsitz mit-nahm, oder? Das überraschte sie. Sie wußte nicht, was sie eigentlich erwartet hatte.

Wieder knurrte ihr Magen, und sie beschloß nun doch zu fragen: »Werden wir bald irgendwo anhalten und zu Abend essen?«

»Das letzte Gasthaus war in Montieth. Silverley liegt direkt vor uns«, erwiderte Nicholas barsch.

Es wäre nett gewesen, wenn er ihr das eher mitgeteilt hätte.

»Ist Silverley groß, Nicholas?«

»Etwa so groß wie dein eigenes Anwesen, das direkt an meines grenzt.«

Sie riß erstaunt die Augen auf. »Das wußte ich gar nicht.«

»Wie kommt es, daß du das nicht weißt?«

»Warum bist du so wütend? Das ist doch perfekt. Die Grundstücke werden zusammengelegt...«

»Genau das wollte ich seit Jahren. Aber das hat dir dein Onkel mit Sicherheit erzählt. Er hat dein Grundstück als Lockmittel eingesetzt, um mir die Heirat schmackhaft zu machen.«

Das Blut stieg in Reggies Wangen. »Das glaube ich nicht.«

»Daß ich dieses Land haben wollte?«

»Du weißt, was ich meine«, fauchte sie. »Oh, ich erfuhr, daß es um irgendein Stück Land ging, und Tony behauptete sogar, das wäre es gewesen, was dich ins Wanken brachte. Aber - aber ich habe es nicht geglaubt. Davon wurde mir nichts erzählt. Ich hatte keine Ahnung, daß dein Anwesen an das Grundstück grenzt, das von meiner Mutter auf mich übergegangen ist. Dort kamen meine Eltern bei einem Feuer ums Leben, das ihr Haus zerstörte.

Damals war ich erst zwei. Ich kehrte danach nie wieder nach Hampshire zurück. Onkel Edward kümmerte sich um das, was noch von dem Anwesen übrig war, auch um das Erbe, das mir mein Vater hinterließ.«

»Ja, eine recht ansehnliche Summe, fünfzigtausend Pfund, und hat sich, wie er nur zu gern hervorhebt, dank



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